Fast jeder Outdoorbegeisterte wird an den Punkt kommen, wo er die Nächte draußen verbringen möchte, in einem Zelt. Um im Vorfeld für die jeweilige Tour gerüstet zu sein, gibt es natürlich einige Fragen zu beantworten, um das passende Zelt zu finden.
Personenzahl: gleich zur ersten Frage, wie viele Personen wollen in dem Zelt nächtigen? Soll es nur als Schlafplatz dienen oder brauch Ich noch mehr Raum für Gepäck und andere Dinge?
Hier als Beispiel für 2 Personen. Prinzipiell geben die meisten Firmen in ihrem Zeltnamen schon die Anzahl der Personen wieder. Als Beispiel das MSR Elixir 2 für 2 Personen. Aber jetzt kommt die Crux, ein Zelt für 2 heißt im Normalfall, dass der Schlafraum genau Platz für 2 Isomatten bietet, nicht mehr und nicht weniger.
Was heißt das nun für uns? Möchte Ich wirklich nur zu 2. nächtigen, reicht das Platzangebot der meisten 2-Personen Zelte aus. Soll es bequemer sein, sollte der Blick auf Zelte mit großer Apside oder separaten Vorraum (viele Tunnelzelte haben das) oder auf Zelte gerichtet werden, welche für mehr Personen ausgelegt sind.
Einsatzzweck: So Vielfältig die Einsatzbedingungen sind, also ob es ein Familienzelt für den 2-Wochen Urlaub, ein extrem leichtes Zelt für den täglichen Auf-und Abbau oder ein Zelt für eine Expedition sein soll, genau so vielfältig ist das Zeltangebot auf dem Markt. Grundlegend hier ein paar Dinge über die man sich Gedanken machen sollte.
Witterungsbedingungen: äußere Einflüsse spielen eine große Rolle bei der Zeltwahl. In warmen/heißen Gegenden sollte Augenmerk gelegt werden auf ein gut zu belüftendes Zelt, wo bestenfalls das Außenzelt nicht ganz bis zum Boden reicht. Auch können Kuppelzelte, welche ohne Überzelt, also nur als sogenanntes Moskitozelt aufgebaut werden können, sehr angenehm sein.
In feuchten/nassen Regionen ist hauptsächlich darauf zu achten, dass man alles an Gepäck im Zelt verstauen kann. Eine gute Ventilation und ein fester, höher gezogener Boden sind ebenso sehr von Vorteil. 2 Aus/Eingänge können hilfreich sein um das Zelt auf der Wetter abgewandten Seite zu betreten oder zu verlassen.
In sehr windreichen Gebieten ist ein Zelt mit einer stabilen, kompakten Bauweise zu bevorzugen. Dies wären Kuppelzelte(Igluzelte) oder besser Geodätzelte bei denen das Außenzelt bis zum Boden reicht und somit Wind wenig Angriffsfläche geboten wird. Auch sind stabile Gestänge Pflicht.
Zelte welche in kalten Regionen oder im Winter genutzt werden sollen, müssen für die Temperaturen und Schneemengen ausgelegt sein. So müssen die Zelte auch schwere Lasten abkönnen, das Überzelt sollte länger als das Innenzelt sein und auch eine Bedienung mit Handschuhen sollte gewährleistet sein.
Gewicht: für Viele ein erhebliches Kaufkriterium.
Gewichtsreduzierung kann durch verschiedene Dinge generiert werden. Zum einen durch moderne Materialien wie Silikon anstatt eines Polyester- oder Polyamidaußenmaterials oder durch leichtere Gestängematerialien, wie Carbon, welches das Gewicht nach unten bringt. Das Standard Outdoorzelt wird mit hochwertigen Aluminiumgestänge ausgeliefert. Günstige, schwere Modelle mit Glasfasergestänge.
Auch können bauliche Veränderungen, wie die Verjüngung der Schlafkabine dazu führen, dass am Ende Material gespart wird und somit eine Verringerung des Gewichtes geschaffen wird. Prinzipiell muss eine Gewichtsreduzierung kein Verlust an Komfort sein, aber es muss oftmals mit einem höheren Preis gezahlt werden.
Nun aber zum Wichtigsten, den unterschiedlichen Zelttypen.
Kuppel/Igluzelt
Die wohl bekannteste Zeltform, das Kuppel- oder Igluzelt.
Seine Merkmale: ein sich kreuzendes Gestänge, einfacher Aufbau, selbst stehend. Auch ist diese Zeltform auf Grund der „runden“ Bauweise sehr stabil und hält mehr Belastungen stand, als beispielsweise ein Tunnelzelt. Dafür muss man Abstriche in Sachen Platz/Gewichtverhältnis machen.
Vorteil: Bei vielen Kuppelzelten wird das Innenzelt mit dem Gestänge befestigt und kann somit ohne Überzelt als Moskitozelt genutzt werden. Auch kann ein großes Kuppelzelt bestens als Küche oder Basislager genutzt werden. Nachteil dieser Bauweise, beim Auf-oder Abbau im Regen ist das Innenzelt dem Wetter ausgesetzt und somit für solche Situationen wenig geeignet.
Bei Kuppelzelten mit Außengestänge entfällt der Nachteil, da das Innenzelt hier mit dem Außenzelt gekoppelt ist. Hier entfällt dann eine Nutzung als Moskitozelt.
Geodätzelte
Die robuste Variante des Kuppelzeltes ist das Geodätzelt. Charakteristisch ist hier, dass sich mindestens 3 Zeltstangen kreuzen, oftmals sind es sogar mehr. Diese sorgen auch durch die runde Bauweise dafür, dass diese Zeltform die robusteste ist, für widrigste Bedingungen. Ihr Einsatzgebiet ist bei schlechten Wetterverhältnissen, Expeditionen oder auch beim Wintercampen.
Vorteile: sturmstabil, robust, selbststehend, größere Tragfähigkeit von Lasten (z.Bsp. Schnee)
Nachteil: mehr Gestänge bedeuten in dem Fall mehr Gewicht und eine längere Aufbauzeit
Tunnelzelt
Auf Grund der Bauweise die absoluten Platzwunder und mit dem besten Raum/Gewichtsverhältnis. Tunnelzelte bieten einem somit viel Raum und Komfort, bei einem zusätzlichen Gestängebogen (Kammer) sogar einen extra Vorraum für Gepäck oder sonstiges.
Auch bieten viele Modelle auf Grund ihrer Bauweise eine perfekte Belüftung. Kuppelzelte kommen oftmals per mehr als 5 Personen an ihre Grenzen, nicht so Tunnelkonstruktionen, 6 oder sogar 8-Personenzelte sind hier erhältlich. Für einen raschen Aufbau sorgt das Innen- und Außenzelt miteinander verbunden sind und nur die Gestänge eingeschoben werden müssen, das Zelt abgespannt wird und fertig ist es.
Beim Aufbau gilt darauf zu achten die kurze Seite in den Wind zu stellen um diesen weniger Fläche zu bieten.
Tipizelte
Bekannt aus Indianerfilmen wird dieser Zelttyp schon sehr lange genutzt. Vorteile sind die große Grundfläche, meist nur ein mittleres Gestänge und die hervorragende Ventilation. In kalten Gebieten kann auch mittels Zeltofen eine richtig kuschlige Behausung geschaffen werden. Nachteil ist oftmals das sehr hohe Gewicht und auch ein hoher Anschaffungspreis.